Chronik der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä
Die Freiwillige Feuerwehr St. Andrä beging im Jahr 2003 ihr 100jähriges Gründungsjubiläum, dazu wurde eine umfangreiche Chronik verfasst. Als im Jahr 1903 der Verein gegründet wurde, wollte man bei Bränden wie sie im Jahr zuvor in Mellaun gewütet hatten, eine organisierte und einfach ausgerüstete Gruppe von gleich gesinnten Männern im Dorf wissen. Damals war noch nicht absehbar, welche Bedeutung die Freiwillige Feuerwehr einmal haben und wie weit sich ihr Aufgabengebiet öffnen würde.
Die 100jährige Vereinsgeschichte niederzuschreiben bedeutet, ein Jahrhundert an Höhen und Tiefen aufzuarbeiten und die Geschichte von idealistischen Männern, die in Bescheidenheit den Dienst am Nächsten versahen, für spätere Generationen festzuhalten.
Der Umfang dieser Arbeit war anfangs nicht absehbar, fingen die Aufzeichnungen ja erst mit dem Jahr 1961 bzw. 1967 an. Gute Anhaltspunkte bot die Chronik, die zum 90jährigen Jubiläum geschrieben wurde.
Die generell schwach dokumentierten Jahre bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stellten sich für St. Andrä umso lückenhafter dar, da kein Gemeinde- bzw. Pfarrarchiv mit für die Vereinsgeschichte verwertbaren Unterlagen zur Verfügung steht. Daraus ergibt sich die unterschiedliche Informationsdichte der vorliegenden Chronik.
Die Chronik ist nach Kapiteln gegliedert, die sich an die Amtszeit der jeweiligen Kommandanten halten und durch allgemeine geschichtliche Entwicklungen, das Feuerwehrwesen betreffend, ergänzt werden. Speziell bei älteren Dokumenten wurde die originale Satzstellung und Schreibweise beibehalten, um den Lesern die damalige Ausdrucksweise zu übermitteln. Die Lücken in der Vereinsgeschichte werden durch die allgemeine Entwicklung des jeweiligen Zeitabschnittes der Südtiroler Feuerwehren geschlossen. Die Abbildung von einigen originalen Unterlagen und das Einfügen von Originalabschriften aus Protokollbüchern, sollte den Lesern das Feuerwehrleben besonders nahe bringen. Zeitungsartikel ergänzen und beschreiben die wichtigsten Ereignisse zusätzlich auf ihre Art und mit den diversen Exkursen wird versucht den im Feuerwehrwesen nicht so bewanderten Lesern, verschiedene spezifische Themenbereiche zu erschließen.
Nachfolgend finden Sie eine Zeittafel der wichtigsten Ereignisse in Land und Dorf und das Inhaltsverzeichnis. Sollten Sie bestimmte Teile aus der Chronik interessieren, so zögern Sie nicht uns eine Email zu senden. Wir werden Ihnen diese Teile als pdf-Datei zukommen lassen.
Zeittafel wichtiger Ereignisse im Land und im Dorf
2003 100jähriges Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä
2002 Vereinheitlichter Text über die Ordnung der Feuerwehr- und Zivilschutzdienste
2000 im Herbst starke Unwetter
1999 Ankauf einer Rosenbauerpumpe T-S 12, Patin Martina Hofmann geb. Wierer
1999 Ankauf des KLF Mercedes Sprinter, Patin Christina Goller geb. Gummerer
1997 Futterhausbrand Felserhof – Moardorf
1995 Einweihung des erweiterten Gerätehauses
1994 Futterhausbrand Lernerhof – Klerant
1990 Hotelbrand Kreuztal
1989 Die Feuerwehrschule übersiedelte nach Vilpian
1988 Anschaffung des Iveco Rüstfahrzeugs, Patin Helene Stockner geb. Gostner
1985 Brand Ramwalderhof – Mellaun
1985 Brand Futterhaus Holdererhof – Karnol
1983 neue Mustersatzungen für die Freiwilligen Feuerwehren, neue Statuten für den Landesverband und dieb Bezirksverbände
1983 Ankauf der Feuerwehrfahne, Paten Emma Agreiter geb. Mair und Sebastian Niederrutzner
1982 Ankauf des zweiten Mannschaftsfahrzeuges VW Combi 2000, Patin Hildegard Gargitter geb. Agreiter
1981 Einweihung des neuen Gerätehauses
1980 Die Feuerwehrschule übersiedelte nach Bozen auf das Gelände der Berufsfeuerwehr
1978 Die Zuständigkeiten für die Feuerwehr gingen von der Region auf die Provinz über
1977 Ankauf einer Rosenbauerpumpe R-K 40 und einer Schlammpumpe, Patin Theresia Gostner geb. Winkler
1977 Ankauf des Mannschaftsfahrzeuges VW Combi 2000, Patin Martha Stockner geb. Goller
1975 Hofbrand Gasser – St. Leonhard
1974 Ankauf der Motorpumpe Rosenbauer T-S 8.8 mit Anhänger, Patin Notburga Prosch geb. Regele
1966 in Toblach fand der erste Feuerwehrleistungsbewerb für Südtirol statt
1966 im Spätherbst Hochwasser
1966 erster Grundlehrgang in der provisorischen Feuerwehrschule in Naturns
1966 Brand Schenkenbergerhof – Mellaun
1966 Brand Mitterrutznerhof – Rutzenberg
1965 im Herbst überall Hochwasser
1963 Hofbrand Rungger – St. Leonhard
1962 Ankauf des ersten Fahrzeuges, einer Fiat Campagnola, Patin Gertraud Goller geb. Palla
1961 Hofbrand Rauter – Karnol
1958 Brand Skihütte
1958 Brand Planetzhof – Klerant
1958 Brand Mistrolerhof – Moardorf
1958 Aufnahme des Südtiroler Landesfeuerwehrverbandes in das Internationale Technische Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen (CTIF)
1957 Hofbrand Staudenpinter – Kampill
1955 am 2. Oktober Gründung des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols
1954 Feuerwehrverordnung der Region Trentino – Tiroler Etschland
1954 die Freiwilligen Feuerwehren Südtirols fielen den Gemeinden zu
1952 Brand Costadedoi Christianhof – St. Andrä
1951 Schneelawine beim Pacherhof – St. Leonhard
1951 Anschaffung der zweiten Motorspritze ASPI, Patin Elisabeth Thaler geb. Andreatta
1947 Bau der ersten Feuerwehrhalle
1946 Explosionsunfall beim Almdetscher – Mellaun
1946 Anschaffung der ersten Motorspritze ASPI
1945 am 3. Mai übernahm mit Kriegsende der italienische Staat die Feuerwehren Südtirols als 15. Feuerwehrkorps
1944 systematischer Wiederaufbau der Feuerwehren in Südtirol
1943 am 9. September wurden die Freiwilligen Feuerwehren Südtirols wieder mit allen alten Rechten belehnt
1941 St. Andrä wurde der Stadtgemeinde Brixen einverleibt
1941 Brand des Tagenhofes – Mellaun
1940 Brand des Satzingerhofes – St. Andrä und der Satzinger Schupfe – Rutzenberg
1939 die Deutschland-Optanten wurden von den Feuerwehren Südtirols ausgeschlossen
1939 ca. Waldbrand in den Satzingerwäldern unterhalb Freienbühls
1938 ca. Brand des Obererhofes – Rutzenberg
1928 Hofbrand beim Wegscheider (Schneider) – Mellaun und Brand beim Hanslmoar – Moardorf
1927 im November überall Hochwasser
1927 ca. Brand in der Kirche St. Leonhard und Brand des Hörmannhofes – Moardorf
1926 Waldbrand unterhalb Freienbühl
1925 Brand des Gfolerhofes – St. Leonhard und Brand beim Leonharterhof (Hias) – Moardorf
1925 am 9. Juni behördliche Auflösung aller Freiwilligen Feuerwehren Südtirols
1923 Gründung des Hauptverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols
1923 durch das kgl. Dekret vom 11. Januar 1923 wurden alle Gesetze und Verordnung im Bezug auf die Feuerpolizei und die Bildung von Feuerwehrkorps aufgehoben
1920 ca. Hofbrand beim Rifnoler – Mellaun
1919 Südtirols Feuerwehren wurden von Nordtirol abgetrennt
1917 ca. Hofbrand beim Oberplanetzer – Klerant
1914 letzte gemeinsame Regelung im Bezug auf das Feuerwehrwesen für Nord- und Südtirol
1912 Großbrand in Albeins
1908 Zusammenschluss der Trentiner Wehren zur Federazione Corpi Pompieri del Trentino
1907 brannten zehn Häuser in Stufels nieder
1903 offizielle Gründung der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä
1903 Brand des Pitschiler- und des Scheiterhuberhofes – Untergasse
1902 im Dezember konstituierende Sitzung der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä
1902 Brand des Angerer- und des Oberplattnerhofes – Mellaun
1888 Gründung des Feuerwehrbezirkes Brixen
1888 der Gauverband wurde umbenannt in Verband der Freiwilligen Deutsch-Tirolischen Feuerwehren
1882 ungeheure Überschwemmungen im ganzen Land
1881 Feuerpolizei- und Feuerwehr-Ordnung für die Gefürstete Graffschaft Tirol
1873 Gründung des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Tirols, später umbenannt in Gauverband der Deutsch-Tirolischen Feuerwehren
1872 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Brixen
1856 Gründung der ältesten Freiwilligen Feuerwehr Tirols, jener von Innsbruck
1853 Brandwehr-Ordnung für die Landgemeinden in Tirol und Vorarlberg
1842 Bau- und Brandwehrordnung für die k.k. Provinzialstadt Brixen
1840 fielen in der Brixner Oberstadt elf Gebäude den Flammen zum Opfer
1839 kam der Westteil der Altenmarktgasse in Brixen durch eine Unachtsamkeit des Schmieds stark zu Schaden
1820 13 Gebäude der Schlipfgasse/Brixen fielen den Flammen zum Opfer
1809 am 6. Dezember schürten die Franzosen um Brixen 200 Höfe an, dabei brannten auch die St. Valentinskirche zu Mistrol und sämtliche Gebäude ab. Danach soll angeblich die „Große“ (Glocke) von St. Andrä zu läuten begonnen haben, was die Franzosen als Aufruf zu neuem Widerstand verstanden und abzogen.
1800 brannten in Brixen vier Häuser ab
1711 Bischof Ignaz Caspar erließ die „Feur-Ordnung der Stadt Brixen“
1604 erste Feuerlöschordnung für Brixen
1532 32.000 fremde Soldaten hielten sich in Brixen auf und zündeten beim Abzug aus Übermut den Brixner Vorort Stufels an
1444 Großfeuer in Brixen, erfasste den ganzen von der Stadtmauer umgebenen Stadtteil und die Runggadgasse
1339 erschien die Meraner Feuerlöschordnung der Tiroler Landesfürstin Margarete Maultasch
1234 Großbrand in Brixen, bei dem auch der aus Holz erbaute Dom stark zu Schaden kam
1221 erschien die älteste Feuerverhütungsverordnung in Wien
1174 ältester Brandbericht Tirols aus Brixen; neben der ganzen Stadt ging auch die Kathedrale zugrunde
585 Hochwasserkatastrophen im ganzen Land