Brandeinsatz

20.01.2022 | 23:11 Uhr
Einsatzleiter: Georg Pircher
40 Mann – 111:20 h

In der Nacht auf den 21. Januar 2022 wurde der Oberkitzlochhof unterhalb von St. Andrä ein Raub der Flammen und ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. In einem Nachbarhaus kam es zum Stromausfall, bei der Suche nach der Ursache hörten die Bewohner ein verdächtiges Knacken und beim Blick aus dem Fenster wurde der Brand entdeckt und umgehend die Notrufzentrale alarmiert. Um 23:12 Uhr heulte in St. Andrä die Sirene auf und gleichzeitig wurden aufgrund der Alarmstufe 3 – Großbrand – die Feuerwehren von Afers, Milland und Brixen mitalarmiert. Das unbewohnte Wohnhaus mit angebautem Stadel des Oberkitzlochhofes stand in Flammen. Beim Eintreffen der ersten Wehrleute stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Es gab keine Möglichkeit mehr, die zehn im Stall untergebrachten Schafe zu retten, sie sind leider verendet. Die Eigentümer kommen täglich zur Hofstelle, um die Schafe zu versorgen, wohnen aber selbst nicht mehr vor Ort.

Das Löschwasser wurde über die vier Tanklöschfahrzeuge bzw. zwei Hydranten direkt beim Hof und am Neubau des Hotels Santre hergeleitet. Ca. 100 Feuerwehrleute der Wehren St. Andrä, Afers, Milland und Brixen samt Drohnenstaffel der FF Brixen, die Disponenten des Bezirkes Brixen, der ORG des Weißen Kreuzes, das Weiße Kreuz Brixen, die Carabinieri und die Techniker der Stadtwerke standen im Einsatz. Eine besondere Gefahr stellte eine 400-Volt-Stromleitung dar, welche quer über das Dach des Brandobjektes führte. Eine Abnehmerleitung davon zweigte direkt auf das Dach ab. Die enorme Hitze brachte die Leitungen zum Schmelzen, daraus ergoss sich immer wieder ein gefährlicher Funkenregen. Die Leitung brach später zu Boden und setzte das trockene Staudenwerk in Brand. Die Techniker der Stadtwerke mussten die Stromzufuhr schließlich unterbrechen.

Eine gute Übersicht der Lage boten die Bilder der Drohne der FF Brixen. So konnten mit der Wärmebildkamera die Glutnester eingegrenzt und der entstehende Waldbrand besser eingeschätzt werden. Ein weiteres Ausbreiten der Flammen konnte durch gezieltes Eingreifen verhindert werden. Das fast zur Gänze aus Holz bestehende Hofgebäude war nicht mehr zu retten. Es brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Am Folgetag erledigte die Feuerwehr St. Andrä noch letzte Aufräum- und Nachlöscharbeiten und entsorgte die Kadaver der zehn verendeten Schafe nach Rücksprache mit dem Amtstierarzt. Die Berufsfeuerwehr Bozen nahm die Brandursachenermittlung vor. Der Einsatzleiter Georg Pircher lobte in der Nachbesprechung die gute und reibungslose Zusammenarbeit der Feuerwehren, Rettungsorganisationen und Behörden.